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Grundverständnis gerontopsychiatrische Pflege - Pflegende als Therapeutikum

Kurs 02/22 - Online-Seminar

In der Hochaltrigkeit ist damit zu rechnen, dass seelisches Leiden weniger geheilt denn gelindert werden können. Die Chronifizierung psychiatrischer Symptome, häufige Rezidive, die abnehmende Wirksamkeit der Medikation sowie die Zunahme hirnorganischer Degenerationen rücken nicht-pharmakologische, zumeist pflegerische Interventionen in den Mittelpunkt.

Die Auseinandersetzung mit dem Altwerden und dem Kranksein wird zunehmend auf einer archaischen, symbolischen, körpernahen Ebene ausgetragen und in Pflegebeziehungen verhandelt. Die Abnahme kognitiver Differenziertheit und damit sekundärer Strukturen der Persönlichkeit legen Ziele wie Versöhnung, Beruhigung, Stressreduktion, Zugehörigkeit und Verbundenheit nahe. Pflegende können als wohlwollendes, haltendes Gegenüber konkrete Lösungen (Problemlösungstherapie) in tröstenden Beziehungen (narzisstischer Schutz) erarbeiten.

Besonders in der stationären Pflege spiegeln sich Pflegende und psychiatrisch kranke alte Menschen in Übertragungsbeziehungen, insbesondere bei affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen resp. -veränderungen. Im besten Fall kann ein gutes psychiatrisches Pflegeteam zu einem wahren Therapeutikum werden.

Ziel des Seminars ist es, die besondere Rolle und Bedeutsamkeit von Pflegekräften in der gerontopsychiatrischen Arbeit herauszuarbeiten und zu reflektieren.

Methoden

Impulsreferate, Gruppenarbeit, Fallbesprechungen und Filmanalysen

Zielgruppe

Beschäftigte des Pflege- und Erziehungsdienstes, die mit älteren Patient*innen arbeiten
(Typ A, s. Hinweise: Platzkontingente)

Referent

Müller-Hergl, Dipl. Theol, BPhil, Altenpfleger, Supervisor DGSD, systemische Organisationsbe-ratung (WIBK), DCM-Strategic Lead

Organisation

Stefan Jünger

Termin

13.01. – 14.01.22

Ort

online
Sie erhalten ca. 5 Tage vor Beginn per Mail einen Link zur Einwahl und weitere Informationen.

Kosten

Kursgebühr € 320,–

Anmeldeschluss

13.11.21 - Es gibt noch freie Plätze! Bitte telefonisch mit dem Sekretariat Kontakt aufnehmen.

Hinweis

Das Seminar erfüllt die Voraussetzung für die jährliche Fortbildung nach §4 Abs.3 PflAPrV für die Praxisanleiter*innen, sofern dieses am 12.12.–13.12.22 mit dem Kurs 70/22 ergänzt wird. Dieser berufspädagogische Seminarteil beleuchtet die speziellen Anleitungssituationen der Praxisanleitung.

Freiwillige Registrierung

10 Punkte für Pflegende

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Kontakt

LVR-Institut für Versorgungsforschung
c/o LVR-Klinik Köln
Wilhelm-Griesinger-Straße 23
51109 Köln
IVF@lvr.de

LVR-Institut für Forschung und Bildung (IFuB) / Sparte Bildung
Kölner Str. 82 / 30
40764 Langenfeld
astrid.hessel@lvr.de